Ministerpräsident im Unterricht

Anstatt die Außenpolitik des deutschen Kaiserreichs zu besprechen, erlebten die Schüler der BG 19 am 21. Juni 21  einen etwas anderen Geschichtsunterricht. Als Gesprächspartner stand der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow zur Verfügung. Der Ministerpräsident begann damit, sich vorzustellen und erzählte aus seiner Berufsschulzeit. Im weiteren Verlauf der Diskussion ging es um innen- wie außenpolitische Themen. Bodo Ramelow positionierte sich klar für die Einführung eines Mietendeckels auf Bundesebene, gab aber zu bedenken, dass dies in Thüringen kein so wichtiges Thema ist. Für ihn ist es wichtiger, dass das Umland von Jena noch besser an den ÖPNV angeschlossen wird, um das Einpendeln aus dem ländlichen Raum nach Jena zu erleichtern. In diesem Zusammenhang verwies er darauf, dass Jena in den nächsten Jahren hier durch das Land unterstützt wird. Auf Nachfrage bestätigte er, dass er sich erst kürzlich vor Sahra Wagenknecht gestellt hat. Und er es ablehnt, dass innerparteiliche Kritiker zum Austritt aufgefordert werden. Eine Partei muss unterschiedliche Meinungen aushalten und sich inhaltlich streiten können. Das ist sein Verständnis von Demokratie. Im Bereich der Außenpolitik betonte er, dass er es richtig findet, dass es möglichst keine Auslandseinsätze der Bundeswehr mehr geben sollte. Und im Israel-Palästina-Konflikt bezog er eindeutig Stellung zugunsten des Existenzrechts von Israel. Jede antisemitische und überzogene israelfeindliche Äußerung sollte scharf zurückgewiesen werden. So besuchte er im Rahmen einer Israel-Reise das israelische Parlament und verzichtete auf den Besuch des Gazastreifens und des Westjordangebiets, um seine Solidarität mit Israel zu demonstrieren. Zum Abschluss ermutigte er die jungen Leute in Thüringen zu bleiben. Gerade in Jena gibt es immer mehr Arbeitsplätze, die spannende und attraktive Perspektiven bieten würden.

Für die beteiligten Schüler verging die Zeit mit dem Ministerpräsidenten viel zu schnell. Einige Antworten auf konkrete Fragen werden per Mail nachgereicht. Viele Schüler betonten im Anschluss, Ramelow sei sehr authentisch und aufrichtig gewesen. Neben dem Gruppenbild wurden im Anschluss noch private Selfies mit dem Thüringer Regierungschef gemacht. Ramelow verabschiedete sich mit den Worten „Bis zum nächsten Mal.“

MDR, Jena TV und Jenaer Nachrichten berichteten.