Auszubildende im 3. Lehrjahr haben im Rahmen des Sozialkundeunterrichts im Januar 2020 den Bundesrat und die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen besucht.
Im Bundesrat wurde in einem Planspiel darüber diskutiert, ob ein Tempolimit auf Autobahnen eingeführt werden sollte. Dies wird seit einigen Jahren verstärkt gefordert, um die Zahl der gefährlichen Unfälle zu verringern. Hinzu kommt, dass durch die Einführung eines Tempolimits der Ausstoß von Abgasen verringert werden kann, da weniger Kraftstoff verbraucht wird. Einigkeit bestand unter den Auszubildenden darüber, die gleichzeitig die Rolle von Vertretern der einzelnen Bundesländer einnahmen, dass die Einführung von Tempolimits auf ausgewählten Strecken sinnvoll ist. Nach kontroverser Diskussion stimmte die Mehrheit der Bundesländer bzw. der Auszubildenden gegen die Einführung eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen. Für alle wurde an diesem Beispiel deutlich, wie komplex Gesetzgebungsprozesse sind.
In der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen – der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit – erläuterte ein ehemaliger Häftling, was es für Folgen in der DDR hatte, wenn öffentliche Kritik an den politischen Verhältnisse geäußert wurde. Insbesondere seine emotionalen Schilderungen des Haftalltags beeindruckten alle und sorgten für Betroffenheit. Während des Rundgangs kam es zu einer spannenden Diskussion darüber, ob die DDR ein Unrechtsstaat gewesen war. Dieses Thema wird immer wieder auch durch aktive Politiker aufgegriffen und ruft unterschiedliche Reaktionen hervor. Zwischen dem ehemaligen Häftling und den Auszubildenden bestand Konsens, dass die Behauptung, dass die DDR kein Unrechtsstaat gewesen sei, missverständlich ist und die SED-Diktatur dadurch verharmlost wird.