Gedenkstätte Plötzensee

 

Die Klasse BG 20 besuchte während ihrer Bildungsfahrt nach Berlin am 11.07.2022 die Gedenkstätte Plötzensee, in der seit 1952 an die ermordeten Opfer der NS-Unrechtsjustiz aus vielen Nationen erinnert wird. Zwischen 1934 und 1945 verurteilt der „Volksgerichtshof“ mehr als 5.600 Menschen – vor allem aus Deutschland, Österreich und aus dem besetzten tschechischen Gebiet – wegen politischer Straftaten zum Tode. Von ihnen wurden mehr als 1.500 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet. Die Schüler wurden besonders berührt vom Schicksal des jungen Pianisten Karlrobert Kreiten, der sich im März 1943 unter dem Eindruck der Niederlage von Stalingrad in einem privaten Gespräch negativ über den Krieg äußerte, zudem nannte er Hitler „einen Wahnsinnigen“. Er wurde denunziert und der „Volksgerichtshof“ verurteilte ihn wegen „Wehrkraftzersetzung, Feindbegünstigung und defaitistischer Äußerungen“ am 3. September 1943 zum Tode. Vier Tage später wurde Karlrobert Kreiten im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee erhängt. Die Schüler empörte an diesem Fall, dass die Angehörigen nach der Urteilsvollstreckung eine „Kostenrechnung“ erhielten. Sie mussten eine Gebühr für die Hinrichtung, die Kosten der Haft und weitere Auslagen bezahlen. In der Gedenkstätte wurde auch eine Steinurne mit Erde aus verschiedenen Konzentrationslagern aufgestellt, um allen Opfern der nationalsozialistischen Konzentrationslager zu gedenken. So wird das Gedenken an die in Plötzensee Ermordeten mit der Erinnerung an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermords verknüpft.

Ein zweiter Höhepunkt der Studienfahrt nach Berlin war der Besuch des Kommunikationsmuseums.