KI beeinflusst unsere Wahrnehmung

Am 23. Oktober 2025 nahmen Schülerinnen und Schüler der BFS 25-2 an dem 90-minütigen Workshop „KI-generierte Bilder – wie KI unsere Wahrnehmung beeinflusst“ teil. Die Veranstaltung fand im Rahmen der dreitägigen Veranstaltungsreihe KI-Checks@Codeweek in der Ernst-Abbe-Bücherei Jena statt und wurde von Carolin Lorenz vom Zentrum für Angewandte Künstliche Intelligenz (ZAKI) der Ernst-Abbe-Hochschule geleitet. Zu Beginn verglichen die Teilnehmenden zwei Fotos miteinander und diskutierten, welche Eindrücke und Emotionen diese bei ihnen hervorriefen. Dabei wurde schnell deutlich, wie stark Bilder wirken: Sie sind – im Gegensatz zu langen Texten – unmittelbar verständlich, bleiben im Gedächtnis und beeinflussen unsere Gefühle oft schneller als Worte. Bilder spielen somit v. a. auch in den sozialen Medien eine große Rolle. Im Anschluss erläuterte die Referentin grundlegende Funktionsweisen Künstlicher Intelligenz. Dabei ging es auch um Herausforderungen, die die Nutzung und Weiterentwicklung von KI mit sich bringt, wie z. B. die Nachvollziehbarkeit von KI-Prozessen („Black Box“) sowie um ethische Fragen und Datenschutz. Anhand konkreter Beispiele untersuchten die Schülerinnen und Schüler, woran sich computergenerierte Bilder und Illustrationen erkennen lassen. Häufig benannte Hinweise waren bspw. Unschärfen oder fehlerhafte Details. Ein weiterer Themenschwerpunkt des Workshops lag auf Verzerrungen (sog. Bias) in KI-Systemen: Viele Bildgeneratoren nutzen einseitige Trainingsdaten, die die Realität nicht abbilden, sondern bereits vorher (nach-)bearbeitet wurden (wie z. B. Stock-Photos von Photoagenturen), wodurch stereotype Darstellungen – bspw. von traditionellen Rollenbildern – weitergetragen werden. Darüber hinaus beleuchtete Carolin Lorenz mit den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern die mittlerweile immer stärker werdende Verbreitung KI-generierter Profile in sozialen Netzwerken, deren fehlende Kennzeichnung als KI-generierter Inhalt sowie mögliche Auswirkungen der permanenten Abbildung von perfekt aussehenden Menschen auf die eigene Selbstwahrnehmung. Im praktischen Teil des Workshops konnten die Schülerinnen und Schüler schließlich selbst aktiv werden: An Tablets und mithilfe der bildgenerierenden KI der digitalen Bildungsplattform „fobizz“ gestalteten sie sowohl das „belangloseste Bild aller Zeiten“ als auch ein sinnvolles Motiv zu vorgegeben Themen wie Umwelt, Gerechtigkeit oder Zukunft. Dabei zeigte sich, dass KI zwar kreative Ergebnisse liefert, die Qualität der Bilder dabei aber stark variieren kann.

Insgesamt bot der Workshop somit nicht nur spannende Einblicke in die Welt der Künstlichen Intelligenz, sondern regte auch zum Nachdenken und zum Austausch über die Wahrnehmung sowie den kritischen Umgang mit KI-generierten Bildern an.